copyright: eva-dreisen.

die seele macht eine reise im physischen. der körper, das vehicule, das durch die hiesigen welten fährt. jeder gedanke sehnt sich nach dem physischen, so wie mein gefühl im strich seinen sinnlichen ausdruck bekommt.

malerei findet. erfindet.

nie gesehene welten, gefühlte utopie.

es gibt so viele ausgangspunkte.

picasso schreibt, er sucht nicht, er findet.

ich kann das so gut nachempfinden.

ich habe alles in mir, doch erst die farbe und die striche ermöglichen mir, dem flauen sumpf des un(ge)wissen eine klare form zu geben.

wieviele körper kann ein maler gebähren. es ist unendlich.

die kanaren. der klare sternenhimmel.

niemals werde ich alle sterne zählen zu können, geschweige denn, sie kennen.

jedes neue bild ist ein teil in meinem himmel. diese unendliche schöpferkraft zeigt mir die endlichkeit des lebens auf.

copyright: eva-d

innerer frieden, wenn die frequenzen im einklang schwingen, ist eine theorie, in der kunst ist es ein gespür. die harmonie in der disharmonie, das stehenlassen im unfertigen, dieser hauch der freiheit auf festem fundament. eben, weil eine richtung gegeben ist. die leerstelle ist der atem, den das volle zum leben braucht. yin und yang, ein ewiges pendeln. kommt es zum stillstand, ist öde.

nicht jedoch tod, denn er, der erbrachte strich, schon vorbei, ist genau das leben, weil gerade dieser strich den impuls zum weiter, dem morgen, gibt. das jetzt: das auf-geregte sein, die friedliche regung, zwischen beidem.

wo gibt es so einen materialisierten ausdruck zwischen leben und tod, zwischen körper und idee, taktilem und geist wie in der bildenden kunst?

diese sinnlichkeit, ja, ich kann ein kunstwerk berühren, riechen.

ich liebe die malerei, auch wenn sie mich zum wahnsinn treibt. immer wieder der wunsch, leben zu erwecken. das ständige spielen zwischen den zeiten. ist der strich gemacht, so scheint er schon von gestern, und gleichzeitig eröffnet er das tor zum morgen, lässt hoffnungen und wünsche tanzen, gräbt in erinnerungen, und ist beim betrachten doch vollkommen eine meditation im jetzt.

 

copyright: eva-dkomisario.

teufelsaustreiber. der harte weg. geh. begegne ihm, dem teufel. heul. schrei. lass ihn dir ganz nah kommen. umarm ihn. dring in ihn ein. tiefer im müll, in der schwarzen sauce. du durchnistest das letzte gewölbe. schrei. wild. aber spass soll es machen.

du spannst die fäden von weitem.

komisario.

führung.

immer habe ich die führung gescheut.

du bist der dirigent.

copyright: eva-dsagenumwoben ganz in meiner eigenen geschichte. mein drama. wer weiss, ob du existierst.

tu ich das für die lytis?

woher kommt der drang?

brahms. immer wieder brahms. ging jener des nachst in übercodierte abenteuer? warum suchte dieser die tabubeschwängerte overdosis ganz dieselbe negierend?

was ist kunst?

copyright: eva-ddie frage matert meinen kopf. komisario insistiert. immer wieder. er lässt nie los. beständigkeit im ständigen nervenzusammenbruch. 

komisario ist ein perfektionist. soviel habe ich erfahren können. er treibt. er liebt den schweiss. chinese factory: rückmeldungen, die ich bekomme. komisario. was treibt dich an?

komisario, deine forderungen sind nicht leicht.

no_i_am88geben ist silber.

nehmen ist gold.

wenn ich beginne, ein neues bild zu malen, ist dort eine ganz zarte idee in mir. eine flüchtige farbvorstellung, eine vage form, ein kribbeln in meiner rechten hand, das sich zu einem zittern steigert.

das ist mein gepäck, das ich mitbringe. meine gabe.

einmal über dem papier beginnt das nehmen. ich nehme die impulse auf, die mein körper in seiner geste ausdrückt, die farbe, die sich über dem blatt verteilt. formen entstehen, auf die ich reagiere.

nicht ich gebe dem leben, das leben gibt mir. ich nehme.

so ist die malerei.

im geben steckt auch immer ein moment der kontrolle. ICH bestimme, was ich gebe, MEIN bewusstsein bestimmt.

im nehmen liegt die völlige akzeptanz, ein wirkliches willkommenheissen.

die menschen brachten den göttern opfer, um sie wohlzustimmen.

es lag nun in der götter hand, ob sie die opfergaben annahmen und damit auch die wünsche und bitten, die durch sie erfüllung suchten oder ob sie sie verschmähten und die tür verschlossen blieb.

copyright: eva-dich will mich immer selbst übersteigern.

der guru sagt, es ginge um die suche nach sich selbst, die stille, die mich bewohnt.

der weg zur stille schreit. alles wird vertrieben, ein waldbrand bei dem selbst dem knorrigen torf die pflaster schmelzen.

trance. die bässe beben, das zerren, das wollen, trampeln, fluten von begierden.

there is no map to paradise.

copyright: eva-dhumor und kunst.

das ist eine zweischneidige sache.

zweischneidig, weil der humor immer von der sache entfernt, einen aussenblickk gibt. distanz.

auf der anderen seite erlaubt gerade der humor, in die geschichten anderer einzusteigen. frei und ohne jeglichen moralischen druck. heiter. fliegend.

die götter lachen, wenn sie an uns denken. sie lachen uns nicht aus. sie spornen uns an. weil lachen das tor zur weisheit bedeutet. altlasten fallen. der erden dramen nur noch in form von säuselnden schatten haftend, wie die weissen flügel an einer butterblume hängen, immer bereit, sich widerstandslos zu lösen und in den hafen des werdens zu schweben.

nur ein hauch. und sie sind fort.

es soll nicht ein tag vergehen, an dem nicht einmal gelacht wurde. nietzsche.

nicht das mitleiden öffnet türen.

das lachen bricht deiche.

kein halt. treiben. lassen. keine angst vor fluten und fällen.

schönheit pur, weil freiheit erlebend.

copyright: eva-dist malen ein manischer drang?

meditation, suche nach sinn, sucht nach intensität und selbstausdruck, ein kloster der einsamen und träumer?

grenzenloses grenzenüberschreiten.

der wunsch nach zärtlichkeit und geborgenheit.

endlich ausatmen. einen atem zu ende führen. kein stopp.

dramen leben und erleben, schreien, lieben. rücksichtlos. nur der blick kann noch begrenzend dazukommen.

die wirkliche kunst scheint mir zu sein, offenen auges die augen zu schliessen.

ich erinnere mich an meinen autounfall.

ich wusste, es gibt keinen ausweg mehr. der LKW würde in wenigen sekunden auf mein auto schlagen und mein auto durch die luft wirbeln. auf der autobahn. 110 km/stunde.

meine einzige frage: sollte ich das steuer loslassen und mich in mich zusammenkugeln, die arme vor den augen, um diese, meine pforten zur welt, zu schützen?

dieser moment, diese entscheidung, die existentiellste, die ich in meinem leben gefühlt hatte, und sie liess sich so leicht  treffen. gefühlte stärke, zuversicht, ich liess los.

liess los und die bestimmt schillernsten farben, die ich bisher und seitdem gesehen hatte, wurden mir geschlossenen auges sichtbar. ruhe. die absolute schönheit und faszination, währenddessen es einen riesen knall und metallernes krächzen im hintergrund gab.

mir ist das loslassen nie so leicht gefallen wie in diesem moment zwischen tod und leben. nie war es so unglaublich beruhigend.

ich hatte getan, was mir richtig erschien. ohne zweifel. heldenhaft, so verspürte ich es. stark. weich. dem schicksal ergeben.

malen.

darum male ich.

weil ich eine mission habe. so fühle ich es seitdem.

so weiss ich es.

“die normalität ist eine gepflasterte strasse; man kann gut darauf gehen, jedoch wachsen keine blumen auf ihr.” (vincent van gogh)

019schwärze. linie. geballte dunkelheit. nacht.

weiss. die offene ebene. unberührt.

201fliessen, hiebe, ich lache laut auf. der strich verzerrt. ein mund wird sichtbar. schräg. augen. wieviel ein leichtes schielen den ausdruck verstärkt.

202es sind diese unebenheiten.

ein hall.

aus dem nichts, jetzt, resonanz.

011ES sieht mich an.

226diese gestalten.

wie ein bienenstock. es schwirrt, summt, ES surrt.

303malen heisst, die box, die um mich ist, abzulegen. nackt. durchlässig.

eine nomadin im eigenen leben. ankerlos treibend im fluss der geister.

305wer sind sie?

362ich male. male. wann verebben sie? verebben die geister überhaupt oder wird mit jedem neuen eine vielzahl neuer geboren?

malen heisst die unendlichkeit körperlich zu spüren.

solange meine geister leben, lebe auch ich, denke ich.

335die gepflasterte strasse birst. blumen.

1i “derjenige, der ein WARUM zum leben hat, kann fast jedes WIE ertragen.” (f. nietzsche)
komisario. du gehst deinen weg. ich gehe meinen weg, schreibst du, ich tue, was ich tun muss. ohne mir die frage nach dem glück zu stellen. meine ziele geben mir energie und kraft. der weg zum ziel ist ein abenteuer, und es ermöglicht mir, zu lernen und zu verstehen und hoffentlich mit jedem tag etwas weiser zu werden.
was ist dein ziel?
du gehst.
die einsamkeit dein bester freund. gerade, krumm, wie es kommt.
die wellen schlagen, der geist treibt. weiter. immer weiter.
konventionen: kein thema mehr. es heisst zu gehen. dem inneren strom, dem willen, einem traum zu folgen. getrieben. angstlos. ausgeliefert nur dem schreien, das aus dir schallt. trance in permanenz. boum, boum, boum, das pochern des herzens. nicht im geist verankert. rein der körper. das adrenalin, das den ultimativen kick zum erreichen, zum fliegen, zum sprung in das unsagbare ermöglicht.

leere.
raum.
ist es die freiheit, die dich geisselt, treibt, besticht, fesselt und auch lebendig macht?
ich bewundere dich, wundere mich. komisario, du bist der meister des freien falls.
wie war das, als ich selbst, im alter von 4 jahren, von den schultern eines 20-jährigen gefallen bin. weiss mein gurt, seiner schwarz. judo. wie war der aufprall. leicht? schwer? ich habe nur glückliche erinnerungen.
komisario. du lebst. du fällst. du springst. geschmeidig wie eine katze.
immer weiter.
weiter.
wohin geht die reise?
unsagbar.
entscheidend:
du lebst.
das ist komisario.

copyright: eva-done of these days.
die starrheit einer person ist ihr untergang.
malerei: weichheit.
weich sein, offen, flexibel.
das gras neigt sich im wind, selbst ein tritt erschüttert es nicht.
die quelle, die nahrung, sie kommt aus dem grund. wasser.
reines wasser, das strömt. im fluss sein. bazrima.
die malerei ist EIN weg, das leben zu erfahren. es gibt so viele andere. denke ich.
ich weiss es nicht.
doch ja, ich weiss es.
die malerei ist dieses riesen experimentierfeld für das, was das leben ist.
die malerei ist ein wegweiser für das, was ein leben sein könnte und sein kann.
für das, was leben ist.
malerei ist materialisiertes und verewigtes denken und träumen.
in jedem moment einen schritt weiter gehen. grenzen sprengen.
die farbe, der strich, die form, all das hat eine riesen anziehungs- und verführungskraft.
jenseits der sprache.
schönheit PUR.
einzig fühlen und sich führen lassen.
ein spiel mit der erfahrung LEBEN.
ohne, dass es schmerzt.
die leinwand schweigt.
so scheint es.
sie liebt dich, wenn du du sie liebst.
sie blockiert dich, wenn du blockiert bist.
der spieltrieb im menschen… vielleicht das einzig menschliche.
weil er so ziellos ist,
und einfach lebt,
im jetzt.
what will be, will be.